amazon tracker Little Caesar | Bandliste.de
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CINDERELLA touren wieder, WHITESNAKE sind wieder groß im Geschäft und WINGER, DOKKEN, RATT, MR. BIG und wie sie alle heißen haben sich nach jahrelanger Abstinenz teilweise neu oder aber in Originalbesetzung reformiert. Da passt es ganz ins Bild, dass sich mit LITTLE CAESAR ein weiterer Act der späten 80er Jahre wieder zusammengefunden hat und mit einem neuen Album sein spätes Glück sucht.

Dabei wäre es ein Fehler, das Quintett in die gleiche Schubladen einzuordnen wie die oben genannten Bands. Die kleinen Imperatoren verzichteten auf Schminke, übertrieben viel Hairspray und die Präsenz in irgendwelchen Teeni-Heftchen. Gloßflächige Tätowierungen, Jeans, schwarzes Leder, leicht filzig wirkende Tollen prägten das Erscheinungsbild dieser Truppe, die so rasch das Image einer Biker-Band erhielt, obwohl ihr Sound neben seinen bluesigen Rockelementen immer auch eine gehörige Portion Soul aufwies. LITTLE CAESAR sahen und sehen sich auch eher in der Tradition klassischer Rock Acts wie Humble Pie oder Bad Company.

Nach einem Beitrag zur `Street Survivors`-Compilation veröffentlichten Ron Young (voc), der Leadgitarrist Jimmy Hayne - von allen nur Apache genannt -, Loren Molinare (git), Fidel Paniagua (b) and Tom Morris (dr) 1987 die EP ,Name Your Poison` und ergatterten einen Support-Slot für JANE`S ADDICTION. Daraufhin nahm sie das seinerzeit tonangebende Label Geffen unter Vertrag und stellte ihnen für das Debüt mit Bob Rock (ROCKHEAD, METALLICA, BON JOVI, THE CULT, MÖTLEY CRÜE) einen echten Starproduzenten zur Seite. Das Cover des Aretha Franklin-Klassikers ,Chain Of Fools` stieg immerhin in die Billboard Hot 100 ein und das Album wies eine bunte Melange aus schnellen Rockern (,Down`N`Dirty` oder ,Drive It Home`), keineswegs seichten Balladen (,From The Start`, ,Midtown`) und Klasserocksongs im Midtempo-Bereich auf, die trotz Youngs rauem Organ und den kräftigen Gitarren immer noch erstaunlich eingängig und melodisch blieben.

Young ließ sich dann in der Eingangssequenz von `Terminator 2` von Arnold Schwarzenegger vermöbeln und sein Motorrad abnehmen, man tourte erfolgreich und trat in diversen TV-Shows auf. Apache stieg aus, Earl Slick - eine namhafte Verstärkung an den sechs Saiten, die schon unter JOHN WAITE, DIRTY WHITE BOY, JOHN LENNON, DAVID BOWIE und IAN HUNTER gedient hatte - stieg ein. Der Nachfolger `Influence` stand dem Debüt in nichts nach und wies stampfende Riff-Rocker wie ,Stand Up` und ,Rum and Coke`; Midtempo-Nummern wie ,Turn My World Around` und ,Slow Ride` sowie die Klasseballaden ,Balllad of Johnny` und ,Ridin On` auf. Allein der Markt goutierte dieses Unterfangen nicht entsprechend und Geffen versagte die weitere Unterstützung. Die Gruppe fiel auseinander.

Young half Slick bei dessen Solo-Opus `In Your Face` bei einigen Stücken am Mikro aus und gründete dann 1994 mit Gitarrero Adrian Vandenberg (VANDENBERG, WHITESNAKE), dem Bassisten Rudy Sarzo (QUIET RIOT, OZZY OSBOURNE, WHITESNAKE) und Haudrauf Tommy Aldridge (GARY MOORE, WHITESNAKE, THIN LIZZY) die Supergroup MANIC EDEN. Die vier Recken spielten mit dem Album ein echtes Highlight im Bereich des bluesig angehauchten Melodic Rocks ein.

LITTLE CAESAR trat erst 2001 für einige gemeinsame Liveshows wieder auf den Plan um Ende 2009 mit `Redemption` nahezu in Gründungsbesetzung das dritte Bandalbum zu veröffentlichen.
Es erwarten einen keine großen Überraschungen und das ist gut so.
Die Combo steigt mit dem gutgelaunten, mit Boogieanleihen versehenen ,Same Old Story` beherzt und schwungvoll in das Album ein. Diese Verve wird direkt in den zweiten Song ,Supersonic` mitgenommen, bei dem der Refrain schon im ersten Durchlauf in den Gehörgängen haften bleibt. Auch der Drittling weist mit ,Redemption` und vor allem `This Was Yesterday, wieder zwei äußerst gelungene Balladen auf. ,Loving You Is Killing Me` erinnert fast an Robert Palmer zu seinen stärksten Zeiten. ,Witness Stand`, `Sick And Tired` und `Real Rock Drive` marschieren dann in straighter Rockmanier. `Every Picture Tells A Story` kommt dann agil-fröhlich daher und könnte in einer gerechten Welt auch durchaus Airplay zumindest im Classic Rock Radio bekommen.

Kurzum: Die Band hat wieder ein Klassealbum hingelegt. Sicher wird hier die Rockgeschichte nicht neu geschrieben, aber die Truppe weiß, was sie am besten kann und liefert unprätentiös aber souverän ab. Wer schnurgeraden Hard Rock mit guten Melodien, Blueselementen und gelegentlichen Slideeinlagen zu schätzen weiß, kann hier bedenkenlos zugreifen.

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