amazon tracker Caro | Bandliste.de
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Seit 28.03.2006 aktualisiert 02.04.2006
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Wenn ihr Vater einen leichteren Schlaf gehabt hätte, gäbe es diese Geschichte vielleicht gar nicht zu erzählen... Gerade einmal 17 Jahre alt war Caro, als sie eines Tages frühmorgens ans Bett ihrer Eltern schlich und ihrer Mutter gestand, sie müsse jetzt unbedingt und sofort nach Hamburg. Am Abend zuvor hatte ihr Lonzo, der damalige „Teufelsgeiger von Eppendorf“, zum Umzug an die Elbe geraten, falls es ihr mit der Karriere als Sängerin ernst sein sollte. Und das war es ihr in der Tat. Doch während Caros Mutter der Tochter schon immer mehr zutraute, hätte ihr Vater sie wohl niemals alleine losziehen lassen. Also packte Caro noch vor dessen Erwachen ihre Siebensachen und stürzte sich mitten hinein ins Abenteuer. Das elektrisierende Gefühl, etwas Neues zu wagen, sich ohne Kompromisse und doppelten Boden auf ungewisses Terrain zu begeben, hat Caro immer beflügelt, nie geängstigt. Früher nicht und heute schon gar nicht. Seit 30 Jahren ist die zum Teil in Texas aufgewachsene, die mit kurzen Unterbrechungen seither in Hamburg lebt, jetzt schon mit ganzem Herzen Musikerin. Fünf Alben hat die sympathische Sängerin bereits veröffentlicht. Erst mit dem jetzigen, dem sechsten, ist sie vollauf zufrieden. Das merkt man, wenn Caro von ihrem neuen Album spricht, und sofort alles um sich herum zu vergessen scheint. Dann dreht sie schon mal versonnen ihre exquisiten, selbst gekochten Spaghetti Vongole zwei Minuten mit der Gabel im Kreis herum ohne weiter zu essen. Ihre schönen Augen leuchten und sie wirft absolut ungnädige Blicke auf jeden, der ihren Redefluss zu unterbrechen wagt. Musik hat für Caro nichts Berechnendes, nichts mit Mathematik, sondern nur mit ganz elementaren Dingen, mit Seele und Gefühl, zu tun. „Es hat eine lange Phase in meinem Leben gegeben“, erzählt sie, „da hatte ich den Blues, konnte ihn aber partout nicht singen. Das ist jetzt zum Glück vorüber.” Man hört es: Mit ihren Produzenten Martin Scheffler und Arnd Geise hat Caro elf wundervolle Songs zwischen Blues, Jazz und Soul mit sporadischen Ausflügen ins Balladeske aufgenommen – ein echter Ohrenschmaus. Songs, die zum Träumen und zum Zuhören einladen, aber ohne weiteres auch dazu verführen können, das Radio endlich einmal wieder auf volle Lautstärke zu stellen. Caros Musik ist geradezu beseelt von einer Melancholie, die nicht traurig macht, sondern es vielmehr vermag, trotz all ihrer Ernsthaftigkeit unbändige Lebensfreude auszustrahlen. So schafft es das Album - mühelos an blassen Formaten und bemühtem Zeitgeist vorbei - den Hörer auf Anhieb mitten ins Herz zu treffen. Die Zutaten für „Eternity“ sind neben Caros umwerfender Stimme und einem hervorragenden Songwriting vor allem jede Menge wahrhaftige Musiker. Da ist zum einen Jean-Jacques Kravetz, der Wahlhamburger aus Paris, zu nennen, berühmter Weggefährte von Inga Rumpf und heutiger Ruhepol und aufregendes Zentrum der Udo Lindenberg- und Peter-Maffay-Band, der Caro nicht nur sein eigenes Können, sondern gleich noch seine zwei genauso talentierten wie charmanten Söhne Pascal und Julien an Keyboards und Drums zur Seite stellte. Zum anderen wird Caro durch das virtuos-reduzierte Spiel des Bassisten Arnd Geise und das einfühlsam-bluesige Gitarrenspiel Martin Schefflers unterstützt. Caros Songs lassen Vergleiche mit Norah Jones oder Katie Melua zu – und sind doch eigenständige Kompositionen voller Herzblut und Hingabe, die alles andere wollen, als irgendeinen vermeintlichen Zeitgeist zu kopieren. Wer sich für Musik in deren ureigener Bedeutung erwärmen kann und gern von ihr für ein, zwei Stunden in andere Sphären tragen lässt, wird sich ganz genau das Gleiche am meisten wünschen wie Caro sich selbst. Dass nämlich diese Songs möglichst bald dort erklingen, wo sie noch ein wenig besser hinpassen als ins heimische Wohnzimmer: In den Clubs der ganzen Republik.


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