10245 Berlin Nachmittagstermine auf Festivals sind immer ein ungünstiges Geschäft für Formationen, denen Ruhm oder Legendenstatus fehlen. Für erfahrene Festival-Besucher jedoch dürften sich diese Termine nach Jahren der "Open Strings" und des Wieslocher Festivals im Herbst als sichere Geheimtipps erwiesen haben - hier gibt es fast immer etwas zu entdecken, hier spielen die Leute, die etwas ganz Besonderes zu bieten haben. Diesmal erwiesen sich die Preisträger des letztjährigen Wettbewerbs sich in besonderem Maße dem Motto und Titel des Festivals würdig. Andreas Brunn auf der siebensaitigen Akustikgitarre und Hans Hartmann auf dem Chapman-Stick:
Dieses Duo erschließt dem Hörer die Musik von Gebieten, die jahrzehntelang genauso gut auf der erdabgewandten Seite des Mondes hätten liegen können, aber nun ihren Anteil an der global kursierenden Ethno-Musik einbringen möchten: Bulgarien, Rumänien, Mazedonien. Dabei handelt es sich nicht lediglich um die reizvolle Addition exotischer Klangfarben als oberflächliche Abwechslung für das übersättigte Ohr des Wohlstandsbürgers, sondern um eine völlig neue Herausforderung:
Die Volkstanzmusik des Balkans basiert in erheblichem Ausmaß auf ungeraden Taktarten (5/8, 7/8, 11/8 usw.), die nicht nur beim Improvisieren zu rhythmischen Problemen führen können, sondern auch schon den Komponisten - wenn er überzeugen will - vor die Aufgabe stellen, über diese Metren zwanglos-natürliche Melodien zu legen. Hartmann & Brunn lösen solche Probleme spielerisch und schlagen die Brücke zum Hörer. Zum einen stammt ihr Instrumentarium aus dem westlichen Musikbereich und ist vom Klang-Spektrum her dem Publikum im Wesentlichen geläufig; zum anderen erweisen sich die beiden als versierte Musiker, die selbst die schwierigsten Passagen hochmelodiös und tänzerisch beschwingt präsentieren.
Keinen Augenblick hat man den Eindruck, einer akademischen Vorführung beizuwohnen - es ist eine Lust, diesen Rhythmen zu lauschen, zumal sie oft in Kombination mit vertrauten Walzer- oder Sambaklängen auftreten. Zudem sind Hartmanns Tapping-Parts auf dem noch keineswegs ausgeschöpften Chapman-Stick so eng mit denen von Brunns traumhaft klingender und souverän gespielter Akustikgitarre (gebaut von Jens Kummer) verzahnt, dass man in diesen Duo-Klängen der Zukunft förmlich schwelgen kann.
(AKUSTIKGitarre 4/2000)
Dieses Duo erschließt dem Hörer die Musik von Gebieten, die jahrzehntelang genauso gut auf der erdabgewandten Seite des Mondes hätten liegen können, aber nun ihren Anteil an der global kursierenden Ethno-Musik einbringen möchten: Bulgarien, Rumänien, Mazedonien. Dabei handelt es sich nicht lediglich um die reizvolle Addition exotischer Klangfarben als oberflächliche Abwechslung für das übersättigte Ohr des Wohlstandsbürgers, sondern um eine völlig neue Herausforderung:
Die Volkstanzmusik des Balkans basiert in erheblichem Ausmaß auf ungeraden Taktarten (5/8, 7/8, 11/8 usw.), die nicht nur beim Improvisieren zu rhythmischen Problemen führen können, sondern auch schon den Komponisten - wenn er überzeugen will - vor die Aufgabe stellen, über diese Metren zwanglos-natürliche Melodien zu legen. Hartmann & Brunn lösen solche Probleme spielerisch und schlagen die Brücke zum Hörer. Zum einen stammt ihr Instrumentarium aus dem westlichen Musikbereich und ist vom Klang-Spektrum her dem Publikum im Wesentlichen geläufig; zum anderen erweisen sich die beiden als versierte Musiker, die selbst die schwierigsten Passagen hochmelodiös und tänzerisch beschwingt präsentieren.
Keinen Augenblick hat man den Eindruck, einer akademischen Vorführung beizuwohnen - es ist eine Lust, diesen Rhythmen zu lauschen, zumal sie oft in Kombination mit vertrauten Walzer- oder Sambaklängen auftreten. Zudem sind Hartmanns Tapping-Parts auf dem noch keineswegs ausgeschöpften Chapman-Stick so eng mit denen von Brunns traumhaft klingender und souverän gespielter Akustikgitarre (gebaut von Jens Kummer) verzahnt, dass man in diesen Duo-Klängen der Zukunft förmlich schwelgen kann.
(AKUSTIKGitarre 4/2000)
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