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Seit 24.09.2004 aktualisiert 07.07.2006
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Die Legende...

Im Sommer 2003 war es endgültig genug: deutsche Rockmusik war im Begriff zu sterben, nicht nur auf dem Papier, nein, tatsächlich war eigentlich alles aus.
Die großartigen Fehlfarben hingen knietief im Dispo, mikrofonschwingende K?nner machten einfach alles besser, der Rest verausgabte sich in Jugendzentren und Dorfdiskos, sprich: deutsche Rockmusik war so unn?tig wie ein Meerschweinchen, das für den nächsten Godzilla besetzt wird. Die einen hatten, was sie wollten und wiederholten die bestätigte Formel; die anderen redeten darüber und zerbrachen, bevor etwas passieren konnte; wieder andere kämpften sich durch Wettbewerbe und fühlten sich wie die Großen. Nur, wer will eine Band die einen Wettbewerb gewonnen hat, auch wirklich sehen und als Band empfinden?
Die K?ln-Bonn-Hamburger Band QUINCY macht wahrscheinlich aus gänzlich anderen Gründen Musik. Sie kommen aus dem Punkrock und sind Geil auf Gegenwart, wie hoffentlich viele andere junge Leute auch, und schämen sich nicht es zu zeigen. Warum auch? Hinter ihren Songs brauchen sie sich nicht zu verstecken, selbst wenn sie es k?nnten. Einen Song wie "Illusionair" suchte man bisher in der deutschsprachigen Szene vergeblich. Zu groß war der Druck, "das Richtige" abzuliefern, etwas, das auch verkauft, dem Radioformat entspricht. Die Schizophrenie unter Musikern wuchs drastisch an, die Suche nach dem ultimativen Hitrefrain und dem perfekten Arrangement wurde ein deutlicher Schatten darüber, was deutsche Musik einst einmal ausmachte: ungezügelte Energie, Kreativität und Einzigartigkeit.
QUINCY tragen ihre Einflüsse zwar respektvoll und offen zur Schau, seien es Selig, Dinosaur Jr. oder Karl Dall, nur basteln sie uns - dem dankbaren H?rer - ihre Version daraus, eine schamlos eigenständige Melange aus... Dies und Das. Ihre Songs sind sowohl für jeden, der sie h?ren will, bestimmt, als auch unbedingt ihr Eigentum. Wer QUINCY erleben will, muss auf sie zukommen, nicht eine Anbiederung an m?gliche Trends in Kauf nehmen. Dass QUINCY dennoch so gute Songs schreiben, muss wohl daran liegen, dass sie begriffen haben, was eben dies ausmacht. Sänger Florian Kiel baut mit seinen multidimensionalen Texten scheinbar spielerisch eine Plattform für sowohl das Publikum als auch die Band, die beinahe gleichberechtigt ein gemeinsames Erlebnis schaffen. Sei es hier die Gitarre, die sich roh und ungezügelt in den Vordergrund drängelt, nur um beim nächsten Song eine halbe Ewigkeit auf sich warten zu lassen, die krisensichere Rhythmustruppe oder aber der Zuschauer, der eben diese Lücken füllt. Womit? Den eigenen Gedanken, Sorgen, Ängsten. Und so dauerte es nicht lange, bis diese umtriebige Band überall, wo sie auftrat, offene Münder hinterließ. "Wohnungssuche", "Bombenkatze" oder "Megaloiten" sind ebenso fremd wie vertraut, Songs, die polarisieren, aber eben nicht auf einer politischen Ebene, sondern genau dort, wo jeder für sich allein steht - reine Emotion, ihr wisst schon - da, wo es kein Richtig oder Falsch gibt.
So kann es auch sein, dass ein Auftritt der Band mittwochs anders klingt als sonntags, nicht aber besser oder schlechter, lediglich anders - hier machen Menschen Musik. Ihr kürzlich fertiggestelltes Album ist einfach gut, es klingt genau nach den Unmengen an Fahrtkosten, Mittelchen, Aufl?sungen und Vers?hnungsgesprächen, die ein tadelloses Debütalbum einer echten Band braucht. Euer Teil der Abmachung ist nur noch euch zurückzulehnen und euch davontragen zu lassen.

Besetzung:

Florian Kiel: Gesang, Gitarre
Philipp Jakob: Schlagzeug
Markus Otto: Bass, Gesang
Thilo Hornschild: Gitarre, Gesang

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