Get a Rock'n'Roll feelin' in your bones...
Der flirrenden Hitze entstiegen, nähert sich der alte klapprige Bus aus der Ferne allmählich der Stadt. Quälend langsam und ächzend kommt er auf der menschenleeren Hauptstraße zum Stehen; in die gespenstische Stille dringt allein das laute Zischen der Pressluft, die seine Türen öffnet. Vier alte Damen entsteigen dem Gefährt, die Koffer voller Rock'n'Roll. Auf spinnenverwobenen Dachböden haben sie ihn wiedergefunden; im Keller, versteckt zwischen den eingelegten Gurken. Sie haben ihn entstaubt, die Patina entfernt, sie haben ihn nächtelang auf Hochglanz poliert. Einem Fieberschub gleich, fährt eine nie da gewesene Unruhe durch die Adern der Stadt, als die vier Großmütter ihre Verstärker anschalten und die Regler auf Zwölf stellen. Das elektrisierende Brummen der alten Röhrenverstärker lässt die schwachen Fundamente der Häuser erzittern. Eine Rückkopplung bahnt sich kreischend den Weg durch die schwüle Hitze; dann bricht der Rock’n’Roll wie ein lang ersehntes Gewitter über die Stadt herein. Hinter den zugezogenen Vorhängen der weißgetünchten Häuser geraten nervöse Schatten in rhythmische Schwingungen. Und als geschähe es durch Geisterhand, öffnen sich krächzend die Eingangstüren des alten Tanzsaales, der seit Ewigkeiten dort am Ende der Straße wie ein abgetakeltes Schiffswrack an lang vergessene Tage gemahnt…
…Fortsetzung folgt.
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