Wir machten relativ normales Business im Herbst 2003. Zählten die verdienten Tomte-Euros und hörten eine Band aus England die Franz Ferdinand hieß.
Das Telefon klingelte: „Hallo hier ist Film 1. Wir sind eine Filmproduktionsfirma aus Berlin. Wir würden gerne mit euch und Jürgen Vogel, Heike Makatsch und Florian Lukas einen Film drehen.“ Zum Glück war Reimer am Telefon. Er hat einfach aufgelegt. Zwei Minuten später klingelt das Telefon wieder. Leider ist jetzt Thees Uhlmann dran: „Hallo wir hatten uns glaube ich gerade verwählt. Hier ist Film 1. Wir sind eine Filmproduktionsfirma aus Berlin. Wir würden gerne mit euch und Jürgen Vogel, Heike Makatsch und Florian Lukas einen Film drehen.“ „Oh, das ist ja super! Juchuuu! Ja, lass uns unbedingt treffen! Das ist doch eine tolle Idee. Spitzenmässig! Uiiiii Jürgen Vogel. Leute mit Zahnlücken sollten sich kennenlernen!“
So kam es das das Film 1 Team bestehend aus Lars Kraume, der im späteren durch die Kampfnamen „Hitchcock“ und „ Lars aus Trier“ von sich reden machen sollte, Sebastian Zühr - Produktionspeitsche und „Prototyp eines HSV Fans (erfolgsorientiertes gute Laune machen) und Henning Ferber- Film1 Mastermind und JV anrauschte.
Unter anderem haben sie schon Videos gemacht für Eko Fresh: „Ihr macht also die Basketball Courts für die HipHop-Videos so schön nass damit das ordentlich nach Ghetto aussieht?“ war eine unserer ersten Fragen!
Sie sagten nichts!
Kraume fing an zu erzählen. Eine Plattenfirma kam auf Jürgen Vogel zu. Er solle Musik machen. Er sagte er will keine Musikmachen, da singende Schauspieler meistens multo scheisse sind!
Kraume aber nicht dumm, meinte das er schon lange ein Script ( Filmwort für:„habe ich schon mal latent irgendwann kurz drüber nachgedacht!“) in der Schublade liegen! In dem geht es um einen älteren Musiker ( JV!) der noch mal eine Platte macht, seinen Bruder, der eine Doku über ihn drehen will und seine Freundin und eine Dreiecksgeschichte und Familienmist und so...
In diesem Film kommt noch eine Band vor, die eben nicht „from here to fame“ mässig organisiert ist sondern einfach Musik macht!
Das fanden wir gut! Der Film sollte also nicht, wie am Set gedreht funktionieren sondern eher, sagen wir es doch einfach, „Sarah and Marc“- Mäßig aufgezogen werden.
Schön die Kamera draufhalten bis es genug geile Szenen gibt und dann Film draus bauen.
Er hatte uns richtig mit folgender Überlegung:
“Wenn du Leuten Geld gibst, damit sie ein Konzert besuchen, finden sie die Musik immer geil! Wenn du Leute bezahlen lässt, haben sie genug Freiraum um sich so zu benehmen, wie sie wollen.
Meint: Sie lassen es einfach wie ein normales Konzert aussehen, dass gefilmt wird. Und genau das will ich!“
Ich erinnere mich daran, dass ich mir das Konzert in Wilhemshaven von der Bühne aus anguckte und jemand sah, der SMS schrieb. Er tanzte keinen Rempeltanz, er schrieb nicht die Gitarrengriffe auf, er schrieb einfach eine schnöde SMS. Vielleicht schrieb er einfach „Man ist das langweilig hier mit den Typen. Nachher noch massiv viel Bier trinken?“ Und genau das wollte Lars aus Trier und genau da wusste ich, dass das ein genialer Gedanke war!
Also verflucht, drehen wir eben einen Film.
Die wollten uns und unsere Musik. Wir wollten aber nicht das das einfach Tomte oder kettcar ist. Vor allen Dingen weil Bustorff auch gleich sagte: „Ich dreh keinen Film. Hab ich keinen Bock auf!“
Also wurde Marcus als musikalischer Leiter inthronisiert und fragte mich, Home of the Lame und Max, ob wir Bock haben das zu machen. Hatten wir!
Wir schrieben die Songs, die Wiebusch mit JV im Hotelkämmerlein einprobte.
Amazon Suchergebnisse für: "Hansen Band"